Das Umweltbundesamt hat auf Grundlage der Ergebnisse des Forschungsprojekts „Umweltfreundliche Beschaffung und Anwendung von Bioziden in Kommunen“ der Universität Würzburg eine Broschüre herausgegeben, die den Kommunen Beschaffungshinweise und Formulierungsvorschläge für eine umweltfreundlichere Beschaffung an die Hand gibt.

Biozidprodukte dienen der Bekämpfung von Schadensorganismen, die ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen können, und gehören ebenso wie Pflanzenschutzmittel zu der Gruppe der Pestizide. Neben dem gewünschten Erfolg der Bekämpfung von Schädlingen und Lästlingen werden jedoch vermehrt negative Folgen für die Umwelt beobachtet. Die Wirkstoffe der Biozidprodukte finden sich in Gewässern, Boden und Tieren. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Biodiversität und trägt zusätzlich zum Insektensterben bei.

Um die Biodiversität aufrechtzuhalten, sind Kommunen bereits heute bemüht, mit weniger Biozidprodukten auszukommen bzw. diese nachhaltiger zu beschaffen. In der Broschüre „Pestizide in Kommunen: Urbane Schädlingsbekämpfung, Bautenschutz und Hygiene“ gibt das Umweltbundesamt nunmehr praxisnahe Hinweise an Kommunen, um den Einsatz von Biozidprodukten zu reduzieren. Neben Praxistipps bündelt sie auch Hinweise zur Beschaffung derjenigen Kommunen, die bereits erfolgreich auf alternative Lösungskonzepte im Rahmen einer nachhaltigen Beschaffung setzen.

Beschaffungshinweise und Formulierungshilfen

Neben der Aufnahme eines Umweltsiegels in das Leistungsverzeichnis empfiehlt die Broschüre zur Biozidreduktion die langfristige Nutzung heimischer Hölzer. Zudem sollte der Auftrag der Holzarbeiten nicht ausschließlich nach dem Zuschlagskriterium „Preis“ vergeben werden. Hier bietet ein Umwelt- und Impelemtierungskonzept, das die eingesetzten Biozidprodukte nach Punktevergabe bewertet, die Möglichkeit, nachhaltiger und umweltbewusster zu beschaffen.

Im Bereich der Grünbelagsentfernung soll auf die Biozidproduktnutzung möglichst gänzlich verzichtet werden, indem statt chemischen vermehrt mechanische Reinigungsverfahren ausgeschrieben werden.

Fazit

Die Broschüre gibt den Kommunen eine Vielzahl von Möglichkeiten und Ideen an die Hand, um die Nutzung von Biozidprodukten zu verringern oder diese nachhaltiger zu beschaffen. Das Umweltbundesamt vereinfacht es damit den Kommunen, einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität zu leisten.

Für Fragen steht Ihnen Ihre Ansprechpartnerin Frau Prof. Dr. Angela Dageförde (zum Profil von Prof. Dr. Angela Dageförde) gerne zu Verfügung.

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